Lipödeme/Lymphödem
Titel
Bei Lymphödemen, Lipödemen oder bei schweren Venenleiden mit Ödembildung sowie zur Narbentherapie kommt flachgestrickte Kompression zum Einsatz. Kompressionsstrümpfe, Kompressionsstrumpfhosen und Kompressionsarmlinge in bunten Farben oder angepassten Hauttönen sorgen täglich für Entlastung im Gewebe.
Exakt vermessene Strümpfe zur Kompressionsmassversorgung verbinden Komfort und Effizienz für den besten Therapieerfolg.
Das menschliche Lymphsystem ist netzartig im gesamten Körper verteilt. Es enthält in den Lymphgefässen klare Flüssigkeit, die sog. “Lymphe”. Für die Immunabwehr des Körpers ist das Lymphsystem wichtig; es transportiert Immunzellen, Abfallstoffe und Nährstoffe in die Zellen und entsorgt Viren und Bakterien.
Wenn der Lymphfluss im Körper gestört ist, z.B. nach einer Brustoperation mit Lymphknotenentfernung, kommt es zu einer Schwellung der betroffenen Körperregion, einem Lymphödem an Armen oder Beinen. Druck- und Spannungsgefühl verursachen Schmerzen und lassen Bewegungseinschränkungen entstehen.
Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe und Armlinge sind Massanfertigungen, die der Flüssigkeitsansammlung im Gewebe entgegenwirken und das Fortschreiten der Erkrankung verhindern. Exaktes Anmessen und Fachberatung sind für den Tragekomfort und den Therapieerfolg essentiell.
Dem Lipödem liegt eine Fettverteilungsstörung im Körper zugrunde, die nicht heilbar ist.
Das fettbedingte Ödem (Lipödem) entsteht meist beidseitig an beiden Beinen und selten auch an den Armen der Patientinnen. Dicke, zunehmend wulstige Fettansammlungen bilden sich an Gesäss, Hüften, Oberschenkeln oder Oberarmen. Durch den stark erhöhten Druck der Lipidansammlungen im Gewebe kommt es in der Folge zu Störungen im Lymphabfluss. Die Haut und das Gewebe von Lipödem-Erkrankten ist sehr stossempfindlich und bekommt schnell blaue Flecken. Sie fühlt sich oft kalt an und die Wasseransammlungen im Gewebe rufen starke Schmerzen hervor.
Die Kompressionstherapie bei Ödemen verläuft in zwei Phasen:
- Grundlegend die intensive Entstauungstherapie: Regelmässige Manuelle Lymphdrainage kombiniert mit Bandagierung oder Entstauung mittels medizinischer adaptiver Kompressionssysteme. Dazu professionelle Hautpflege da die Haut während dem Ödem sehr empfindlich und anfällig für wunde Stellen ist. Physiotherapeutische Übungen helfen ebenfalls die Wasseransammlungen im Gewebe abzuleiten und die Schwellungen zu reduzieren.
- Darauf aufbauend erfolgt die Versorgung mit massgefertigten flachgestrickten Kompressions-Lösungen, manchmal mit Einlage von Lymphpads im Kompressionsstrumpf. Bewegungstherapie und Hautpflege wird weiterhin durchgeführt. So kann der Therapieerfolg stabilisiert werden und ein Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden.
Äusserlich lindernde Therapiemethoden und massgefertigte Kompressionsversorgungen sind das Mittel der Wahl in der konventionellen Ödemtherapie. Als operativer Eingriff bei Lipödem zeigt die Liposuktion gute Erfolge bei vielen Lipödempatienten.
Diese Anwendungen helfen Schmerzen zu lindern, Wasseransammlungen im Gewebe zu begegnen und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern:
- Massgefertigte Kompressionsstrümpfe täglich konsequent tragen
- Tägliche medizinische Hautpflege
- Professionelle Entstauungstherapie und Manuelle Lymphdrainage ein- bis zweimal in der Woche
- Physiotherapeutische Übungen
- Beine kühl abduschen und hochlegen
- Blutentnahmen und Blutduckmessen möglichst am nicht betroffenen Arm vornehmen lassen
- Einschnürungen im Schulterbereich durch engsitzende Träger von BH, Rucksackträgern oder Schultertaschen vermeiden. Taschen möglichst am gesunden Arm tragen.
- Kompressionsstrümpfe Flachstrick-Versorgung
- Kompressionsärmel und Armlinge
- Kompressionshandschuhe
- Kompressionszehenkappen
- Thoraxbandagen Massversorgung
- Medizinische adaptive Kompressionssysteme
- Polster und Lymphpads zur Ödemtherapie
Rundstrick-Kompressionstrümpfe
Rundgestrickte Kompressionsstrümpfe sind das Mittel der Wahl bei Venenerkrankungen. Sie werden rundum ohne Naht mit gleichbleibender Maschenzahl über die gesamte Länge und mit variierenden Maschengrössen gestrickt. Diese Kompressionsstrümpfe haben im Vergleich zu flachgestrickten Kompressionsstrümpfen einen niedrigeren Arbeitsdruck. Sie sind dehnbarer als Flachstrickversorgung und in vier Kompressionsklassen CCl1-CCl4 erhältlich.
Dort wo rundgestrickte Kompressionsstrümpfe aufgrund von Körpermassen oder Diagnose und Verordnung Ihres Arztes an die Grenzen kommen, wird Flachstrick-Kompression eingesetzt.
Flachstrick-Kompressionsversorgung
Lymphödem, Lipödem oder schwere Venenleiden lassen sich nur mit flachgestrickten Kompressionsstrümpfen, Kompressionsstrumpfhosen und Kompressionsärmeln therapieren. Zur Narbentherapie ebenso wie in der Ödemtherapie können Kompressionshandschuhe, Capri-Hosen, Kompressionszehenteile, Kopf- und Leibteilversorgungen in Flachstrick-Kompression gestrickt werden. Hautfarbig oder in bunten Modefarben wie gewünscht. Flachstrick-Kompressionsstrümpfe werden Reihe für Reihe flach gestrickt und später zusammengenäht. Dadurch kann die Maschenanzahl in jeder Reihe variiert werden und sehr individuelle Abmessungen erreicht werden. Der Flachstrickstrumpf sitzt exakt wie eine zweite Haut am Arm oder Bein.
Der niedrige Ruhedruck von Flachstrickstrümpfen erleichtert das An- und Ausziehen. Das Gestrick von Flachstrickstrümpfen ist nur gering dehnbar und setzt dem Gewebe einen höheren Therapiedruck entgegen. Während aktiver Bewegung sorgt dann der hohe Arbeitsdruck für eine verstärkte Kompressionswirkung und führt zum gewünschten Therapieerfolg. Rundgestrickte Strümpfe weisen diesen benötigten Druck nicht auf, so dass sich das Ödem durch die falsche Versorgung verschlechtert.